Donnerstag, 4. September 2014

Kuzo ba mnyama ekhayelitsha - es wird spät in Khayelitsha



Es wird spät in Khayelitsha. Hier eine abendlich beleuchtete Palme in meiner Straße.


Wieder wie am Anfang, wenig Zeit trennt mich von meinem Aufbruch, ich kann es kaum erwarten was nun auf mich zukommt. Gut, ich hoffe natürlich von einem Autounfall absehen zu können, bis jetzt sieht das trotz etwa 15 fach höherem Risiko vielversprechend aus. Ne, im Ernst, ich glaube das kann ich diesmal vermeiden.

Als dann, nur noch ein paar saftige Stunden auf afrikanischem Boden. Zurückblickend habe ich in letzter Zeit viel erleben dürfen, nicht zuletzt einen nochmaligen Besuch meiner Schwester, habe aber auch schon einige Abschiede darunter gehabt.

Seit ein paar Wochen ist ein ganz bestimmtes Projekt an der Schule intensiv am laufen: ermöglicht durch drei Spenden, wird an der Schule von der dritten Klasse gerade ein Haus gebaut. Ein echtes Steinhaus. Ich hatte schon monatelang gearbeitet (ohne Kinder), habe überlegt und gezeichnet wie das Haus denn aussehen sollte, habe auch eine Baugenehmigung bekommen. 
 
Die ersten Maurerarbeiten mit der dritten Klasse.
Dann haben mich meine Pläne in die verschiedensten Läden geführt um das Material zu besorgen. Mit der dritten Klasse haben wir dann Wünsche für das entstehende Haus auf kleine Zettel geschrieben und in eine Holzbox getan, die später in Anwesenheit aller Drittklässler im Fundament als “Grundbox” versenkt wurde. Mittlerweile ist das sehr massive Fundament fertig gegossen und es wurde angefangen mit großem Fleiß zu mauern. Täglich können die Kinder sehen, wie die Mauern des neuen Gartengerätehäuschens wachsen.
 
Mauern auf Tischen!


Konzentration zur Perfektion




Mit großen Augen werden dann am Folgetag die getrockneten Wände abgeklopft. Die Wände sind mittlerweile so hoch, dass die Kinder nicht mehr oben ankommen zum mauern. Mit einer Gruppe habe ich sogar schon angefangen, Dachbalken zuzusägen. Nur merke ich: meine Zeit in Khayelitsha neigt sich dem Ende zu, ich werde es nicht mehr schaffen das Haus mit der dritten Klasse fertig zu stellen. An meine Stelle wird mein Mitfreiwilliger treten. Er ist zwei Wochen länger hier als ich und wird das Haus fertig stellen.
 
Die Kinder der dritten Klasse sägen die ersten Dachbalken zurecht.

Gelebt, genossen und gelacht habe ich vor allem in Khayelitsha, mit meiner Homecrew. Allerdings musste ich lernen, dass diese Homecrew nicht das von mir fälschlicher Weise vorausgesetzte Organisationstalent besitzt. Denn: immer wieder wurde ich kurz gebrieft, dass sich meine Leute mit einer selbst organisierten Abschiedsfeier von mir verabschieden wollen. Nachdem das letzte Wochenende verstrichen war, wurde mir plötzlich klar dass, wenn ich nichts mache, gar nichts stattfinden wird. Am Sonntag meines letzten Wochenendes sprach ich darüber mit meiner Gastschwester, die mir immer eine hilfreiche Tippgeberin bei Problemen war. Wir schrieben eine Liste mit Leuten die kommen sollten, planten einen großen Braai, Grillabend zu machen. Zu dem Fleisch sollte es nach Pumzas Vorstellung Pap und Chakalaka Soße geben. Ich willigte ein, wollte aber noch „French loaf“ besorgen, es lecker zubereiten und zum Nachtisch einen Kuchen backen. Abends ging ich zu meiner Gastmama und bat sie darum, den Grillabend bei uns zuhause machen zu dürfen. Nach einer Bedenkzeit mit TaMzet, meinem Gastpapa wurde mir das nicht erlaubt, da zwei Wochen zuvor der Bruder meines Gastpapas gestorben war. Die Beerdigung war zwar in der Provinz Eastern Cape, Feiern und Feste zuhause sind im Todesfalle in der Kultur der Xhosa nicht vertretbar.

Am nächsten Tag kam ich erst am Abend nach Hause. Die Garage war halb geöffnet, es war zu erkennen dass dort ein paar Personen standen. Ich schlüpfte hinein und damit in eine Truppe von Freundinnen, die die Planung des Abschiedsgrillens ganz offensichtlich in die Hand genommen hatten. Erst blieb mir die Spucke weg, dann legten wir aber zusammen mit unseren Plänen. Ich hörte als Wunsch heraus, dass auch die Eltern eingeladen werden sollten. Ziemlich überwältigt ließ ich die Mädels ihren Plan erzählen. Wir würden im Park die Straße runter grillen, ich würde Fleisch, French loaf und Kuchen zubereiten, die Mädels würden Knabberzeug besorgen. Wieder einen Tag später nahm mich Siphokazi zur Seite und sagte mir, dass ihre Mutter mich sehr gern in der Straße gehabt hätte, sie würde gerne Getränke sponsern. Obendrein hatte Siphokazi's Mama mit ihrer Freundin, der Mama von Nkosinathi (einem Freund von mir) geredet, sie hat mit Abstand das größte Haus in der Straße. Das erzählte mir Siphokazi nun, mit dem Hinweis mal mit Nkosinathis Mama zu reden, die mir ihr Haus zur Verfügung stellen würde. Als ich am Abend bei Siphokazi zuhause hereinschaute saßen beide Mamas da und wir unterhielten uns lange. Als das Gespräch endete strahlte ich vor Freude, hatte einen Ort für den Grillabend und eine Menge netter Worte von den beiden Mamas gehört obwohl doch ich die netten Worte an die Mamas richten wollte. Aber dazu kam es gar nicht! Mit einem lächeln auf den Lippen schlief ich ein. Hier hört die Geschichte ja noch nicht einmal auf: Tata Tyhopho, mein Transport Fahrer erklärte sich bereit, den großen Grill einer Lehrerin mit seinem Pick-up abzuholen. Die Lehrerin hatte mir den Grill für diesen einen Abend geliehen, drei Lehrer wollten ebenfalls zum Grillen kommen. Am Tag davor zog ich los, einzukaufen.

Mein letztes kleines Vermögen investierte ich in essbares, vor allem in die 20 Kilo Fleisch. Beef, Pork und Chicken. Dann noch French loaf und Kuchenzutaten. Nkosinathis Mama kochte Chakalaka und Pumza mit Siphokazi kochte Pap. Es kamen circa vierzig Leute zum Grillen, ein bisschen unwohl fühlte ich mich schon, als ich gebeten wurde mich ganz vorne vor den anderen nieder zu lassen. Jeder der mir nahe stand hielt eine Rede. Dazwischen gab es Gesänge. Von Zeit zu Zeit richtete ich meine Augen nach oben um meine Trauer nicht allzu offensichtlich zu machen. Das ganze hat mich sehr berührt, ich bekam bunte Papiere mit lieben Wünschen, nette Worte und ein leckeres Essen dazu.

Braai am letzten Abend. Ich war wohl der erste umlungu der so etwas erleben durfte!
 KUMNANDI EKHAYELITSHA, ANDIFUNI UKUHAMBA!
(Es ist schön in Khayelitsha, ich möchte nicht gehen!)

Die folgende Nacht schlief ich nicht, ich erlebte Khayelitsha noch einmal von seiner besten Seite bei Nacht überall ging es hin, zu Plätzen die ich kannte, andere die in bester Abendstimmung waren, die ich aber nie gesehen hatte. Ich ließ mich von der Lust zum Tanzen anstecken. In den Frühen Morgenstunden packte ich meinen Koffer. Und ungefragt, wirklich ungefragt säuberte Nathi den Grill, lud ihn in den Pick-up von Nkosinathis Tata (Vater) und kam zu mir mit der Info, dass ich das Auto ausleihen könnte um den Braai-stand (Grillstand) zurückzubringen. Ich traute meinen Ohren nicht. Zu guter letzt kam noch eine Freundin, Busi aus Ilitha-Park, um mir Tschüss zu sagen, denn sie konnte nicht zum Grillen kommen.

Zu zehnt im Auto (mit Koffern) wurde ich dann zum Flughafen gefahren.

TO KHAYELITSHA:

I HAD AN INCREDIBLY GOOD YEAR, THANKS FOR COMING, HELPING TO ORGANIZE (THE BRAAI), CHOOSING GOOD WORDS, BEEING CLOSE TO ME AND THANKS FOR GIVING ME THIS BEAUTIFUL INSIGHT. ENKOSI KAKHULU
(by umlungu, a.k.a. Themba Mndende)

Donnerstag, 17. Juli 2014

SCHULE, HANDBALL, FUSSBALL UND: IST DIE APARTHEID VORBEI?




Eine eigene Volksgruppe bilden hier sehr offensichtlich Schwarze, Farbige und Weiße. Nicht überall, dass macht der an dem Bergen des Capes entlanggezogene Stadtstreifen eindrücklich deutlich. Es wohnen Farbige, Schwarze und Weiße nebeneinander.
Die Apartheid ist seit über zwanzig Jahren Geschichte!
Ich würde das gerne überall sehen, aber manchmal werde ich enttäuscht. Wenn sich ein Gast der Schule nähert, auf der Suche nach einer Information, werde ich nicht selten um Weiterhilfe gefragt. Die gebe ich natürlich auch heraus oder ich vermittle weiter an den entsprechenden Lehrer. Aber insgeheim frage ich mich: warum werde immer ich verdammter weißer Freiwilliger gefragt, wo doch überall Lehrer um mich herum sind? Mir ist es schon passiert, dass ich für den Schulleiter gehalten wurde. Irgendwie führen die Fußtritte auf der Suche nach der/dem Verantwortlichen noch immer zur nächstbesten weißen Person, für mich ein alteingefahrenes Muster, dass es zu überwinden gilt.
Nicht lange her, da gab es an der Zenzeleni-Schule, wo ich arbeite, eine Veränderung: Die Mentorin der Schule verließ als einzige langfristig dort arbeitende weiße Mitarbeiterin die Zenzeleni-Schule. Sicher war auch das kein einfaches Arbeitsverhältnis, denn wer aus der weißen Volksgruppe arbeitet schon in Khayelitsha, einem Township der schwarzen Volksgruppe? Dennoch war es deutlich, dass es sich bei allseitiger Bemühung nicht verhindern ließ, das gebotene Gleichgewicht an Verantwortung bei Lehrern und Mentorin zu halten. Die Verantwortung war so sehr auf Seiten der Mentorin, dass es der Schule vielleicht auch gut tut ohne sie zu arbeiten.
Diese Veränderung bedeutet vor allem für uns Freiwillige (vier an der Zahl) noch einmal ein anderes Arbeitserlebnis, wir werden enger mit den Lehrern arbeiten und in mehr Stunden als zuvor begleitend dabei sein.

An der Schule passiert derzeit noch etwas anderes neues, seit Monaten geplant: Die dritte Klasse baut ein Haus, in Verbindung mit der stattfindenden Hausbauepoche. Eine Hausbauepoche bedeutet an einer Waldorfschule nicht, dass die Kinder alle zu Maurern und Dachdeckern erzogen werden. Die Schüler sind dazu aufgerufen sich selbst handwerklich zu versuchen, zu mauern, zu zimmern und selber kluge Ideen zu haben. Das ist ein wichtiger Schritt zur Selbstfindung. Durch mittlerweile zwei Spenden ermöglicht, haben die Drittklässler der Zenzeleni Schule die Gelegenheit, zum ersten Mal ein richtiges Haus zu bauen. Es wird ein kleines Häuschen direkt neben der fünften Klasse für Gartengeräte entstehen. Vor den Ferien habe ich mit den Kindern angefangen das Fundament auszumessen, abzustecken und dann mit Spaten tief genug auszuheben. Zu Beginn der Ferien wurde das Fundament schon zum Teil aufgefüllt, und nach den Ferien, mit dem richtigen Start der Hausbauepoche, wird eine schon von der ganzen Klasse gefüllte Kiste mit Wünschen für das Bauwerk darin platziert. 

 Die Drittkläsler bei den ersten Bauarbeiten

Nach der Schule hat die Fußball Weltmeisterschaft an Spieltagen der Nationalmannschaft die Überhand gewonnen. Nicht selten stieg ich nach der Schule ins Minitaxi und fuhr Freunde besuchen, zum Fußball gucken. Immer im Ohr dabei den wohl schlechtesten Fußballsong der EM 2012 von Kay One: „Finale wir kommen“.

 Eines der unglaublich vielen Minitaxis

Unterwegs hatte ich viel Zeit Dinge um mich herum zu beobachten, denn der Weg von Khayelitsha bis in die Stadt nimmt für mich immer 1 1/2 Stunden in Anspruch. In den Bussen von Golden Arrow ist mir bis jetzt noch nie ein weißer begegnet. Farbige und Schwarze dagegen sind die meisten Passagiere, genau wie in den Minitaxis. Wenn ich aber mal wieder ein bisschen gelangweilt musikhörend aus dem Busfenster schaue, in die Windschutzscheiben der entgegenkommenden Autos hinnein, dann zeigen sich viele Gesichter weißer Hautfarbe!
Ungerecht.
Die WM war ein voller Erfolg. Als ich am Tag nach dem Finale aufwachte hatte ich zwei verschmierte Deutschlandflaggen auf der Backe, eine Vuvuzela und Kopfschmerzen. Aber:
Zum ersten Mal in meinem Leben war Deutschland Weltmeister!

Nachmittags, für mich größer als die Weltmeisterschaft, war das Handballtraining, die Vorbereitung auf die National-Playoffs, das Turnier bei dem Südafrikas bester Handballverein gewinnt. Mit großer Vorfreude trainierten wir in Khayelitsha besonders Mann gegen Mann Situationen, so kamen wir richtig ins kämpfen. Ein paar Ausdauer-Parcours fehlten nicht, der hölzerne Hallenboden bekam in diesen Tagen eine intensive Behandlung von Turnschuhen und Schweißtropfen.
Endlich, Anfang des Monats Juli fand das Turnier statt! Zwölf Herren - Handballteams und eine etwas kleinere Menge Frauenteams versammelten sich in der Sporthalle der Cape Peninsula University of Technology, drei Tage lang sollten Spiele ausgetragen werden. Zur Eröffnung wurde von allen Teams die Nationalhymne Südafrikas gesungen. Und los ging es!
Leider konnten wir unser erstes Spiel nicht siegreich beenden, wir verloren gegen den späteren National-Champion aus Port Elizabeth. Schade, aber immerhin konnte ich gegen den südafrikanischen Nationaltorwart viermal mit einem Tor abschließen.
Im folgenden Spiel kam ich leider nicht ohne Verletzung davon, ich wurde von zwei Gegnerischen Spielern bei einem Tempogegenstoß geschubst und durch den Aufprall an der Wand erlitt ich einen Armbruch von Elle und Speiche. Für mich war das Turnier leider beendet, doch die folgenden Spiele des Khayelitsha Handball Clubs verliefen erfolgreicher, wir gewannen zweimal und wurden Gruppenzweiter. Im Achtelfinale unterlagen wir leider, waren damit ausgeschieden, haben aber eindrücklich unterstrichen dass in Khayelitsha das Handballtraining ernst genommen wird. Wobei nur eine exklusive Minderheit in Khayelitsha überhaupt weiß, was Handball ist! Aber dafür gibt es diesen Verein in Khayelitsha, der den Menschen hier die Möglichkeit gibt den Sport kennen zu lernen.
Ich wiederhole mich, aber: ich war auf diesem Turnier einer von zwei weißen, bei etwa dreihundert Turnierteilnehmern. Es gab ein einziges Hanballteam mit Farbigen. Aber ein Team wo Schwarze, Farbige und Weiße spielen fehlt noch!

 Das Frauenteam des Khayelitha Handball Clubs bei den National-Playoffs

Donnerstag, 8. Mai 2014

WAHLTAG UND DIE AUSSICHTEN – Ein Plädoyer für nichts

Gestern waren die Wahlen in Südafrika. Ich wollte eigentlich schon seit Wochen mehr über die Parteien und deren Programme lesen. Das hat nie geklappt. Ich lese hier keine Zeitung und bin so gut wie nie Internet, schon gar nicht zum surfen. Dieser Mittwoch war ein freier Tag, Public Holiday. Die meisten Menschen hatten Frei.
Nun, am gestrigen Wahltag hatte auch ich Zeit. Als ich an der Bushaltestelle wartete, konnte ich das meiner Section nächstgelegene Wahllokal beobachten. Ein ungefähr doppelt so großer Werbestand des ANC (African National Congress) stand einem kleineren der DA (Democratic Alliance) gegenüber – die beiden größten Parteien. Die Stimmung war gut, genau wie das Wetter. Freundlich grüßende Menschen passierten die Bushaltestelle, ein Herr kam zu den an der Bushaltestelle wartenden Menschen, schüttelte ihnen und mir die Hand, wünschte einen schönen Tag. Sehr angenehm, Kontakte ohne die anschließende Frage nach ein paar Rand zu haben. Viele Minitaxis waren mit ANC-Flaggen bestückt und nicht selten schallten ANC-supportende Rufe über die Straße.
Im Bus setzte ich mich ans Fenster und beobachtete die Lage in Khayelitsha. Nie zuvor habe ich so viele Menschen außerhalb der Häuser gesehen: In kleinen Gruppen zogen sie durch die Gassen, viele von ihnen auf dem Weg zum wählen. Andere standen vor ihrer Haustür, wuschen Wäsche in Bottichen. Andere wieder starteten neue Projekte, als hätten sie nicht einen Tag, sondern mehrere Wochen frei. Bretter für Shack-Anbauten wurden zurecht gesägt, verrostete Nägel aus den Brettern entfernt, einige Schaks hatten nicht sehr stabile aber gut gemeinte Vorrichtungen für den neuen Anbau. Khayelitsha war am pulsieren. In den Schack-Gebieten wo keine öffentlichen Gebäude waren in denen man die Wahlen hätte abhalten können, wurden große Zelte errichtet. Sie standen windschief auf den vermüllten Wiesen mit der Aufschrift „Voting station“. Da die Supermärkte geschlossen waren, blühte das Geschäft der Straßenverkäufer. Die aus Holzbrettern bestehenden Stände bogen sich unter der Last von Orangen, Äpfeln und Weintrauben.
Immer wieder hörte ich in den letzten Tagen von der sogenannten „Born free“-Generation. Die erste Generation die nicht im Apartheid-System geboren wurde und nun wählen darf. Zuma sollte um seine Wiederwahl bangen, hieß es.
Es gibt die „Born free“-Generation, gar keine Zweifel. Aber ich habe noch nie so sehr von den Eltern abhängige jugendliche erlebt wie hier in Südafrika.
„Ich würde den Traum meiner Vorfahren zerstören, wenn ich nicht den ANC wähle“ höre ich immer wieder. Außerdem ist es hier üblich, dass längst erwachsene junge Menschen bis sie dreißig Jahre alt sind bei ihren Eltern leben. Den Eltern wird aufs Wort gehorcht und vor allem Mädchen, selbst wenn sie über zwanzig Jahre alt sind, verschweigen ihren Eltern dass sie in einer Beziehung sind. Das zeugt von höchsten Respekt den älteren gegenüber. Diese Generation ist vielleicht „Born free“ aber es herrscht keine starke Meinungsfreiheit. Niemals würden sie die Linie der Vorfahren brechen und eine andere Partei als den ANC wählen. Es ist ihnen egal wie weit die Korruptionsvorwürfe gehen, der ANC hat nach der Apartheid viel für die Bürger gemacht, aber auch viel falsch gemacht.
Eine Alternative zum ANC wäre die DA. Helen Zille, eine weiße, steht an der Spitze. In der gesamten Führungsriege sind nur zwei schwarze und ein coloured Politiker vertreten. Auch wenn diese Partei eine bis jetzt nicht korrupt aufgetreten ist, ist es doch verständlich dass sie nicht allen Zuspruch bekommt. Ihre Führung, mag sie auch noch so sehr für die schwarze Bevölkerung Südafrikas arbeiten, besteht aus mehr als der Hälfte weißer Politiker. In Wirklichkeit stellen die weißen Südafrikaner eine Minderheit von knapp 9% dar.
Eine wenig andere Alternative wären noch die EFF, die Economic Freedom Fighters um Julius Malema, dem früheren Jugend-Präsidenten des ANC. Er ist ein charismatischer Vorsitzender, lebt aber ein ähnliches Leben wie Zuma, bestehend aus teuren Autos, Frauen und Luxusbauten. Im Wahlkampf glänzt Malema mit haltlosen Versprechungen, zum Beispiel Sozialhilfen zu verdoppeln. Wenn eine Person 1200 Rand Hilfen bekommen würde, würde sie bei einem Wahlsieg Malemas fortan 2400 Rand bekommen. Mit der Wahl der EFF fiele die Wahl wieder auf Korruption und unhaltbare Versprechungen.


Am schwersten hat es die coloured-Minderheit Südafrikas. Wie die weiße Bevölkerung stellt sie eine Minderheit von knapp 9% dar. In der Apartheid-Zeit hatten sie nicht die Rechte der weißen, hatten aber auch nicht so stark zu leiden wie die Schwarzen. Dem Apartheid-System waren die Coloureds nicht weiß genug, nun sind sie nicht schwarz genug. Der ANC schmähte in den letzten Jahren Hilfen für die coloured-Townships, es wurden keine Regierungshäuser gebaut wie in den Townships der schwarzen Bevölkerung. Sollen sie etwa noch den ANC wählen?
Oder sollen sie die DA um Helen Zille wählen, mit einem einzigen coloured-Politiker in der Parteiführung?
Die schwarze Mehrheit in Südafrika, fast 80%, kann dagegen entscheiden: Der ANC ist eine weitgehend schwarze Partei, ebenso wie die EFF und der COPE (Congress of the People).
Sollte ich kleiner, weißer, deutscher, nicht wahlberechtigter Bürger hier wählen dürfen: ich würde mein Kreuz über den ganzen Stimmzettel machen.
Das ist ein bisschen destruktiv und es gibt viele kleine Parteien deren Wahlprogramm danach ruft für sie zu stimmen, aber das Problem dabei ist: die kleinen Parteien sind in bestimmten Regionen Südafrikas entstanden und basieren auf den Problemen dieser Region. Die NFP (National Freedom Party) kann in Kwa Zulu Natal prima regieren, wäre aber mit dem ganzen Land heillos überfordert. Eine weitere Gefahr bei der Wahl kleinerer Parteien wäre, dass sie der Provinz der sie entstammen eine starke Weiterentwicklung ermöglichen würden, den anderen Provinzen nicht.
Südafrika befindet sich in einer sehr eindeutigen aber nicht zufriedenstellenden politischen Lage, deshalb ist es wohl für die Einwohner das beste, die Partei zu wählen die in Südafrika das Ende der Apartheid bedeutet: den ANC.
Ich tippe der ANC wird keine zwei drittel Mehrheit erlangen, daher mit den anderen Parteien im Parlament zusammen arbeiten müssen, wird aber auch die fünften demokratischen Wahlen deutlich gewinnen.

Samstag, 19. April 2014

Handball in Khayelitsha

„Mamelani bantwana!“, „Hört zu Kinder!“ ein paarmal hört man die Bälle noch auf dem hölzernen Boden der Sporthalle von Guguletu aufschlagen. Ein bisschen Gemurmel, dann ist es wirklich ruhig. Der Trainer, Sphamandla redet. Jedem einzelnen gibt er eine schnelle Kritik, die so unterschiedlich ausfällt wie die Kinder eben spielen. Einige sind stark, andere haben den Überblick fast alle spielen noch so, wie ihnen der Sinn steht.
Timeout – eine Minute. Mit zwei Mannschaften ist Khayelitsha hier vertreten, Mädchen und Jungs. Die unter 16 Mannschaften mit denen wir nach Guguletu gefahren sind, spielen zum ersten Mal. Weit entfernt von meinem Heimatland, in Trikots mit der Aufschrift. „Spiekeroger Leidenschaft“. Die Wurzeln dieser Sportart sind eben doch fast alle in Deutschland zu finden.


Ich selbst war vor zwei Wochen auf meinem ersten Turnier. In ganz Capetown gibt es genau sechs Handball-Herrenmannschaften, unter ca. 6 Millionen Menschen. An der CPUT (Cape Peninsula University of Technology) wurde das Turnier ausgetragen.
Vor allem die Stimmung war stark.
Jede einzelne Person hatte Lust, und bei dieser hanballspielenden Minderheit in Capetown konnte man sich sicher sein, dass alle sich bewusst entschieden hatten und etwas von Handball verstanden.
Die Spiele, taktisch nicht auf hohem Niveau aber mit dem Spaßfaktor ganz oben, waren schweißtreibend, leidenschaftlich und voll mit schnellen Angriffs- und Abwehrwechseln.
Mir hat das Turnier deshalb gut getan, weil ich nach mehr als einem halben Jahr mal wieder ernsthaft Tore werfen konnte, - in einem Spiel, nicht im Training.
Im gesamten betrachtet war das Turnier aber von unschätzbarem Wert für die kleine Handballszene Capetowns, die sich am Spielfeldrand zu Freundschaftsspielen und besserer Kontaktpflege verabreden konnte!
Ich wünsche dieser hier noch jungen Sportart, dass es bald auch Vereine aus coloured-Areas und white-Areas dazu kommen. Dann muss keiner mehr sagen: „Wena, apha: umlungu!” („Da, ein weißer!”). Das war oft auf dem Turnier zu hören, denn ich war der einzige weiße.

Freitag, 21. Februar 2014

Gottesdienst und Missionare

Wann werden wir lernen, dass Menschen von unendlichem Wert sind, weil sie nach dem Bilde Gottes geschaffen wurden, und es Blasphemie ist, sie als weniger als das zu behandeln und dass es auf diejenigen, die es doch tun, letztendlich zurückfallen wird?“
-Desmond Mpilo Tutu-

Schon ein paar Wochen nach meiner Ankunft in Cape Town durfte ich die gegenüber wohnenden, wochenends als Priester tätigen Eltern eines Freundes zur Kirche begleiten. Dem ganzen lag eigentlich meine Neugierde zugrunde, ich wollte wissen warum dem Gang in die Kirche hier eine solch große Wichtigkeit beigemessen wird.

Ja, ich muss einräumen zwar getauft worden zu sein, und später traf ich bewusst die Entscheidung mich konfirmieren zu lassen, aber selten bin ich regelmäßig in der Kirche erschienen. Ich habe das so gehandhabt: Wenn ich mich danach fühlte in die Kirche zu gehen fand auch ein Kirchenbesuch meiner Wenigkeit statt. Wenn nicht, und das war oft der Fall, bin ich nicht in die Kirche gegangen.

Ich bin also in die Kirche gegangen, es ging hinaus aus Khayelitsha, durch eine wohlhabende Gegend von Kapstadt, und wieder in ein Township, diesmal Kraaifontein. Begeistert war ich vor allem davon, wie wenig Wichtigkeit der Erscheinung der Kirche beigemessen wurde. Sie bestand aus Wellblech und Holz, der Boden war mit Pappe und Plastik ausgelegt. Vorne ein kleiner Altar, daneben ein paar pflegeleichte Blumen aus Stoff und Plastik. Warum auch immer wussten die Kirchgänger, dass es los geht. In feiner und sauberer Kleidung erschienen sie. Die Kirche füllte sich langsam, es wurde der erste Gospel-Song angestimmt. Ganz anders als in den Gottesdiensten wo ich bisher war, wurde hier angenehmer Weise kein Wert auf Ruhe und Ernsthaftigkeit gelegt. Es wurde geklatscht, gestampft, mit der Bibel getrommelt und viel gelacht. Darauf folgend wurden Gebete angestimmt, jeder sprach sein eigenes Gebet, dass aus Danksagungen an Gott bestand. Dabei wurde laut geschrien, geweint, schnell vor sich hin gemurmelt. Ich selber sprach leise vor mich hin das „Vater unser“ ohne irgendwelche Emotionen zu zeigen. Der Kirchenbesuch war klasse. Ich war froh, nicht einfach einen leicht veränderten europäischen Gottesdienst besucht zu haben. Das hier war etwas wofür auch Desmond Tutu steht, der weiterentwickelte und nicht von irgendwoher übernommene Christliche glaube.


Dennoch kam ich nicht umhin, mir einige Fragen zu stellen, als Antwort dieser sich bei mir ein Unverständnis der europäischen Missionare von einst bildete.
Die Arbeit der Missionare war deshalb so erfolgreich, weil sie ihre europäische Lebensweise mitbrachten. Individuell denkend, gut organisiert und dadurch finanziell abgesichert machten sie einen starken Eindruck auf die kollektiv agierenden Einwohner von Südafrika. Sie nahmen eine Vorbildrolle ein. Die Ideen der Missionare fanden deshalb viel Anklang.
Dazu gibt es eine passende Redensart: „Als die weißen kamen, hatten sie die Bibel und wir das Land. Jetzt haben wir die Bibel und sie das Land.“
Natürlich hatten einige Missionare den wirklichen Willen den Zugang zu Bildung zu schaffen, es gab aber genug, die dieser Redensart entsprachen.
Denn die Missionare haben durch harte Arbeit bewirkt, dass ein großer Teil der um mich herum lebenden Menschen ein Doppelleben führen. Das eine Leben ist der Kirche gewidmet, das andere der Kultur, der Familie und dem sozialen Miteinander. Um ein guter Christ zu sein, muss so oft wie es geht in die Kirche gegangen werden. Dabei haben die Missionare eine ebenso merkwürdige wie unverständliche Denkweise entworfen: Je öfter ihr die Kirche besucht, desto gottgläubiger seid ihr.
Absichtlich weggelassen wurde das eigentlich naheliegende, eine christliche Lebensweise in den Alltag zu zu integrieren.
Dazu zählt die Moral, sie beinhaltet Entscheidungen wie: Schmeiße ich meine Chipstüte auf den Boden und lasse den Wind Khayelitshas seines Amtes walten, oder riskiere ich zehn Schritte mehr um das Stück Plastik an den dafür vorgesehenen Mülleimer unterzubringen?
Meistens wird dann der Wind bemüht den Müll außer Sichtweite zu räumen.
Nun Frage ich mich, wie Menschen, die drei Mal in der Woche in der Kirche sind, von Cape Town bis nach Johannesburg zu Gottesdiensten fahren, es lauthals befürworten können, dass ein Dieb im Township zum nahen Tod zusammengeschlagen wird? Ist das Christlich? Der Lehrweise der Missionare nach ja. Denn das zweite der beiden Doppelleben ist alles was die soziale Interaktion betrifft, und bei Kriminalität ist die soziale Interkation hier eben körperlich, hat ja auch nichts mit Moral oder Kirche zu tun. Am nächsten Sonntag finden sich diese Menschen in der Kirche wieder, preisen Gott mit der Meinung, das absolut richtige getan zu haben.
Es ist leider allgegenwärtig, dass die Ländereien den Weißen gehören, die schwarze Bevölkerung muss sich in den meisten Fällen mit unterbezahlten Jobs bei eben diesen weißen Grundbesitzern durchschlagen. Bei Diebstählen geht es den Townshipbewohnern dann ums nackte überleben. Da rückt die Bibel in den Hintergrund, ein Dieb darf natürlich getötet werden.
Ich frage mich: was haben die Missionare hier eigentlich verbreitet?
Fakt ist, dass bei vielen anderen Dingen ein unerschütterlicher Glaube herrscht, Dank der Missionare. Die hohe Arbeitslosigkeit (über 50%) kann durchaus den Missionaren angehängt werden: Mir erzählen arbeitslose Freunde, dass sie jetzt noch mehr zur Kirche gehen oder in Gospelchören mitsingen, um Gottes Gunst auf der Suche nach einem Arbeitsplatz zu erlangen. Es wird sich feingemacht, oft in die Kirche gegangen, aber der Gott-Glaube nimmt so viel Platz ein, dass sich nebenher leider keine Jobsuche mehr unterbringen lässt, außerdem gehört ein feiner Haarschnitt und saubere Kleider ja in die Kirche. Da scheint es offensichtlich, dass die Missionare ihre Überzeugungsarbeit mit diesem Gedanken geleistet haben: „Leute, geht zur Kirche so oft es geht erscheint vor Gott bloß fein gekleidet! Wir sichern uns dafür die Ländereien und die guten Arbeitsplätze.“.
Ein Bisschen davon liegt immer noch in der Luft. In Khayelitsha werde ich oft als höher gestellte Person angesprochen, denn jeder weiße zählt in den Augen der Einwohner von Khayelitsha als Chef. Und nie habe ich die Leute hier besser gekleidet gesehen als an Sonntagen. Einer jungen Dame antwortete ich neulich auf ihre Nachfrage hin wieso ich nicht jeden Sonntag in die Kirche gehe, dass ich nur gehe wenn ich mich danach fühle.
„Dürstet es dir denn nicht danach, Gott zu preisen für das was er für dich tut?“
fragte sie mich.
„Nein, was tut er denn für mich?“
„Alles!“
„Ich steuere doch mein Leben und nicht Gott.“
Besorgt und ernst bekam ich zu hören:
„Willst du in die Hölle kommen?“
Ausgerechnet hier, ausgerechnet in Khayelitsha preisen die Menschen Gott für seine Hilfe, dabei leben 70% der Einwohner in Shacks und haben kaum Geld zum leben. Ausgerechnet hier werden täglich Menschen erschossen und zu Tode geprügelt.
Dabei ist es überdeutlich was hier gebraucht wird und das war es sicher auch nach den Kolonialisierungs-Kriegen als die Missionare ankamen. Ein gut strukturierter Bildungsapparat, nicht der bedingungslose Gottesglaube, der das Alltagsleben unmoralisch und oft auf eine schlechte Weise verlaufen lässt. Das ist mit eisernem Willen von den Missionaren gelehrt worden. Leider.

Mittwoch, 15. Januar 2014

Nelson Rolihlahla Mandela


„Ich habe gegen die weiße Vorherrschaft gekämpft, und ich habe gegen die schwarze Vorherrschaft gekämpft. Mein treuestes Ideal ist eine freie und demokratische Gesellschaft, in der alle in Harmonie mit gleichen Chancen leben können. Ich hoffe lange genug zu leben, um dies zu erreichen. Doch wenn dies notwendig ist, ist dies ein Ideal, für das ich zu streben bereit bin.“
- Mandela 1964 bei seiner Verteidigungsrede im Rivonia-Prozess -





Als ich nach etwas wenig Schlaf meine Augen öffnete und auch meine Ohren wieder täuschungslos funktionierten merkte ich, dass der Fernseher lief. Noch im Bett liegend griff ich nach meinem Telephon und sah eine Email von meinem Vater, versehen mit der Nachricht von Mandelas Tod. Der Fernseher bestätigte mir die Nachricht.

Absehbar, aber trotzdem überrumpelnd war das Dahinscheiden von Mandela. Ich hatte mir etwas großes vorgestellt, was an diesem Tag passiert.

Eine riesige Trauer, vielleicht ein ruhendes Capetown, eigentlich hatte ich mir gedacht, dass im ganzen Land nichts so richtig läuft.

Ich weiß auch nicht genau wie das ausgesehen hätte, aber ich dachte das Land würde für einen bestimmten Zeitraum den Atem anhalten. Nichts dergleichen.

Ich setzte mich einmal kurz aufs Sofa, dachte an den Mann über den ich eigentlich kaum etwas wusste, denn außer dass er Südafrika aus der Apartheid geleitet hatte, - er war zumindest das Gesicht dieser Befreiung - und dass er sehr lange (mehr als ein Viertel seines Lebens) im Gefängnis gesessen hatte, wusste ich wenig. Außerdem: nach einer Ewigkeit grundlos eingesperrt aus dem Gefängnis heraus zu spazieren und keine Rachegedanken zu hegen, Respekt.

Dann schob ich mir meine Zahnbürste in den Mund, putzte die Zähne, packte meine Schulsachen, aß noch schnell etwas und ging die Straße hinauf zum Lookout-hill. Die kurze Wartezeit am Straßenrand ließ mich feststellen: Menschen waren am Sport machen, riefen einander zu, gingen in kleinen Gruppen an mir vorbei, Autofahrer waren überall, so viele und so bescheuert wie eh und je. Kein stilles Capetown geschweige denn eine stille Nation. Jeder ging seiner Wege.

Die Zeitungen druckten zwar von der ersten bis zur letzten Seite nur Artikel von Mandela, und im Fernsehen wurde immer wieder auf jedem Sender Mandelas Leben zusammen gefasst, aber das war auch das Mindeste. Als ich am Nachmittag in der Innenstadt war, fand eine Trauerfeier auf dem Platz vor dem Rathaus statt.

Das Land brauchte eine Zeit lang um zu begreifen, was passiert war. Denn als ich eine Woche später losfuhr auf meinen Roadtrip durch das Land, sah man überall Schilder am Straßenrand hängen: „hamba kakuhle Madiba“ (geh in Frieden, Mandela) jeder Ort, war er auch noch so klein, hatte einen eigenen Abschiedsgruß an Mandela. Um alle dieser Wünsche an den verstorbenen Freiheitskämpfer zu lesen, war der Roadtrip genau richtig. Den Einwohnern Südafrikas war Mandela wohl doch wichtiger als es erst aussah. Ich versuchte noch eine Karte zu bekommen für die große Gedenkfeier im Greenpoint Stadium von Capetown, aber die waren schon am ersten Tag komplett ausverkauft, in jeder größeren Stadt. Schade, dort wäre ich gerne gewesen.


Auf unserem Weg ins Easterncape, wo auch Mandela geboren wurde fand in Johannesburg die größte Versammlung von Staatsoberhäuptern statt, die es je gegeben hatte. Mandela bedeutete der ganzen Welt viel, schon zu Lebenszeiten wurden ihm Denkmäler gebaut und Straßen, öffentliche Gebäude und Plätze nach ihm benannt. Mandela wurde zehn Tage später gar nicht weit von uns im Easterncape in seinem Heimatdorf Qunu begraben.

Montag, 11. November 2013

Ein paar kurze Eindrücke aus der Zenzeleni Schule

 Eine Pyramide aus Kindern, fast alle Klassenstufen haben mitgemacht!

Die neue Schaukel an der Schule, von uns Freiwilligen gebaut und seitdem viel genutzt.